532 Millionen in kürzester Zeit.
Nach nur 18 Monaten Projektlaufzeit gegründet, lancierte die Helvetia Asset Management AG im Juni 2020 ihr erstes Produkt, den Immobilienfonds «Helvetia (CH) Swiss Property Fund». Mit Erfolg, trotz schwierigem Umfeld und Corona. Patrick Tschudin (CEO) und Michel Molinari (CIO) erzählen, wie es dazu kam und wohin die Reise geht.
Text Michel Küng Fotos Christian Aeberhard
532 Millionen in kürzester Zeit.
Nach nur 18 Monaten Projektlaufzeit gegründet, lancierte die Helvetia Asset Management AG im Juni 2020 ihr erstes Produkt, den Immobilienfonds «Helvetia (CH) Swiss Property Fund». Mit Erfolg, trotz schwierigem Umfeld und Corona. Patrick Tschudin (CEO) und Michel Molinari (CIO) erzählen, wie es dazu kam und wohin die Reise geht.
Text Michel Küng Fotos Christian Aeberhard
Mit der Gründung der Helvetia Asset Management AG – kurz H-AM – verfügt die Helvetia Gruppe nun über eine eigene Fondsleitung. Die H-AM ist dem Bereich Anlagen angegliedert und positioniert sich als Vermögensverwalterin und Anbieterin von kollektiven Kapitalanlagen, sogenannten Fonds. Der erste Fonds startet mit einem Immobilienportfolio von 29 Liegenschaften im Wert von CHF 532 Milionen, das von der Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG erworben wurde.
«Eine Fondsleitung agiert aus regulatorischen Gründen selbstständig, darf also nicht Teil des Versicherungsgeschäftes sein. Deshalb sind wir auch eine Tochtergesellschaft der Helvetia Holding AG», sagt CEO Patrick Tschudin.
Attraktiv für institutionelle Anleger und Helvetia
Asset Manager, Banken, Vorsorgeeinrichtungen und Family Offices suchen ständig nach sicheren und rentablen Investitionsmöglichkeiten. Gut gemanagte Fonds versprechen genau das. Der erste Fonds der Helvetia Asset Management AG startete im Juni 2020. «Wir platzierten die Fondsanteile von CHF 450 Milionen vollständig am Markt, trotz Corona-bedingt turbulentem Umfeld», freut sich CIO Michel Molinari. Dies spiegelt nicht nur die Attraktivität der Anlageklasse Immobilien, sondern vor allem auch die Qualität des neuen Fonds wider. Anleger profitieren vom attraktiven und ausgewogenen Immobilienportfolio mit stabilen Erträgen, gepaart mit einer professionellen Fondsleitung und dem Immobilien-Know-how von Helvetia.
Helvetia positioniert damit nicht nur ihre Immobilienkompetenz am Markt, sondern steigt auch ins attraktive Fee-Business ein, in dem Gebührenerträge erwirtschaftet werden. Zudem wird die Produktpalette erweitert. Beides ist Teil der strategischen Ausrichtung.
Ein starkes Team orchestriert alle Tätigkeiten
«Als kleines Team müssen wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren», sagt Patrick Tschudin. Deshalb arbeitet die H-AM ähnlich wie ein Dirigent. Die Kernleistungen wie Immobilien-Portfoliomanagement, Bewirtschaftung und Bautreuhand werden selber oder in enger Zusammenarbeit mit der Immobilienabteilung von Helvetia erbracht. Alle übrigen Leistungen werden konsequent ausgelagert und durch das Team orchestriert. So besteht ein Dienstleistungsvertrag mit Helvetia für Teile des Rechnungswesens und Controllings, IT- und HR-Leistungen sowie Facility Management. Weitere Leistungen werden durch diverse etablierte Netzwerkpartner erbracht.
Dies erfordert vielfältige Kompetenzen im Portfolio- und Assetmanagement, aber insbesondere auch im Vertrieb und Marketing sowie in der Fondsadministration und im Finanzmanagement. Durch das stark regulierte Umfeld spielen Risiko- und Compliance-Themen eine tragende Rolle. Dazu kommen gute Netzwerk-Skills, um Kunden zu betreuen sowie alle Stakeholder und Partner zu koordinieren.
Vor allem braucht es aber klare Strukturen zur professionellen Vermögensverwaltung und Agilität, um rasch auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Diesen Spagat schafft das Team von Patrick Tschudin spielend.
Erfolgreich trotz Corona
Auch der Immobilienmarkt war und ist von Covid-19 beeinflusst. Das schlägt auch auf Immobilienfonds zurück, die eigentlich als wertstabil gelten. Spannend ist, wie die unterschiedlichen Immobilienarten auf die Krise reagieren. Wohnimmobilien, insbesondere Mehrfamilienhäuser, gewinnen in der Krise an Attraktivität, da Wohnen stabile Erträge generiert und zudem ein Grundbedürfnis darstellt, das durch nichts ersetzt werden kann. Kommerzielle Flächen sehen sich dagegen eher mit steigenden Leerständen konfrontiert: Verkaufsflächen aufgrund des zunehmenden Trends zum Online-Handel, Büroflächen durch den regelrechten Homeoffice-Boom. Der «Helvetia (CH) Swiss Property Fund» trägt dem Rechnung. Mit einem Wohnanteil von über 80 Prozent garantiert er eine attraktive Rendite, allen Widrigkeiten zum Trotz.
Und wie geht es weiter?
Das Portfolio soll innerhalb von ein bis zwei Jahren ein Volumen von einer Milliarde Franken erreichen. Und die innert drei bis fünf Jahren angestrebte Börsenkotierung wird den Fonds auch für private Anleger öffnen. Aktuell steht die Erweiterung der Geschäftstätigkeit im Bereich Anlageberatung auf der Agenda; durch Übernahme des Mandats Immobilien Portfoliomanagement Advisory für die Anlagegruppe Immobilien Schweiz der Helvetia Anlagestiftung mit einem Gesamtvolumen von CHF 863 Millionen. Um die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen, wird das Team noch im laufenden Jahr von sechs auf neun Personen anwachsen.
Auf die Frage nach der Zukunft zitiert Michel Molinari Mahatma Gandhi: «Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.» Patrick Tschudin teilt seinen Optimismus: «Wir sehen die Zukunft zwar nicht voraus, aber wir dürfen sie im Rahmen unserer Einflussmöglichkeiten mitgestalten.»
Was ist für Sie das Wichtigste am/ im Pult/Büro?
Patrick: Wir leben Flex Office seit Beginn, daher ist für mich das Wichtigste am Büro vor allem der persönliche Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen.
Michel: Dem schliesse ich mich an. Und weil wir als neu gegründete Firma weitgehend papierlos arbeiten, wäre ich ohne meinen Laptop verloren.
viva. aufbauen.