Unterwegs zwischen Münsingen und Gadmen.
Unterwegs zwischen Münsingen und Gadmen.
Karin Keller ist eine von vier Schadenexpertinnen bei Helvetia. Ihr Traumjob – auch wenn ihr dieser einiges an Organisation abverlangt. Denn trotz eines 60%-Pensums muss sie jeden Tag erreichbar sein.
Aufgezeichnet Isabella Awad Fotos Jorma Müller
27.10.2021
7.30 Uhr
Karins vierjähriger Sohn Gian-Luca ist ein Wildfang und hat, wie die Mama, viel Power. Heute ist Mittwoch und Karin bringt ihn in die Kita. Gian-Luca feiert Geburtstag und Karin hat sich gestern noch ins Zeug gelegt und für die Kinder einen Kuchen mit «grusliger» Marzipanspinne gebacken. Halloween ist zwar erst in drei Tagen, aber Gian-Luca findet, Sich-Verkleiden geht immer, und heute überrascht er seine Kita-Gschpänli als Batman.
08.00 Uhr

Bevor der erste Termin ansteht, erledigt Karin speditiv Administratives. Montags und mittwochs ist sie meist unterwegs zu Kunden. Sie legt weite Strecken zurück – ihr Gebiet umfasst das ganze Berner Oberland, von Münsingen bis Gadmen. Heute Vormittag trifft sie sich in Oberhofen mit dem Sanitär Frutiger + Zbinden, der eine Marderfamilie unter dem Dach «beherbergt», die sich über das Isolationsmaterial hermachte.
10.00 Uhr

Der «Rosser Tinu» alias Martin Rosser von der AMS Austrocknungs AG setzt eine Wärmebildkamera ein. Mit dieser wird er die betroffenen Stellen im Dach ausfindig machen, denn die Marder waren fleissig. Karin stellt Fragen wie: Welche Massnahmen wurden bereits getroffen? Wie alt ist das Dach? Steht allenfalls eine Erneuerung an? Man verbleibt so, dass der Dachdecker demnächst die Ziegel hebt und das Dach an den evaluierten Stellen öffnet. Dann wird man sehen, wie gravierend der Schaden ist.
12.00 Uhr

Zeit für eine Pause. Meist schnappt sich Karin ein Sandwich und isst es im Auto. Über die Unterlagen gebeugt und in Gedanken schon beim nächsten Termin. Es sei denn, sie ist in der Gegend von Thun. Dann kehrt sie im Eden Beach in Gunten ein und geniesst einen Moment den traumhaften Blick auf «ihren» Berg, den Niesen. Im Sommer hüpft sie oft in den Thunersee, schwimmt eine Runde oder holt das Stand Up Paddle raus.
14.00 Uhr

Karin telefoniert mit einem weiteren Kunden. Viele Infos zum Schaden erfragt sie bereits am Telefon. Nicht immer ist ein Besuch vor Ort notwendig. Im Winter war sie schon mit den Skiern auf dem Schilthorn an einer Schadenbesichtigung. Sie kann sich keinen schöneren Job vorstellen. Obwohl sie ihre Tasks oft spontan jonglieren muss. Sie hat auch gelernt, sich als Frau in dieser «Männerdomäne» Respekt zu verschaffen – mit Kompetenz und sicherem Auftreten.Zur Erstellung individueller Pläne für die Seniorinnen und Senioren findet eine Sitzung mit dem Pflegeteam statt. Die Koordination zwischen den einzelnen Berufsgruppen ist grundlegend, um Fortschritte zu erreichen und neue Ziele festzulegen.

Geschenke rund um die Welt
Norwegen
Da Skandinavien als korruptionsfreieste Region der Welt gilt, können in Norwegen teure Geschenke schon mal als Bestechungsversuch fehlinterpretiert werden. Hier punktet man eher mit nicht zu überteuerten Geschenken wie Blumen, Schokolade oder Wein.
21.00 Uhr

Karins liebstes Hobby ist das Reisen. Ob ins ferne Australien oder auf einen Städtetrip ins nahe Paris …, ihr Partner Roger und Sohn Gian-Luca sind immer dabei. Erinnerungen in Form von originellen Fotobildern schmücken die Wände in ihrem Haus. Das Reisen ist in den letzten Monaten etwas unter die Räder gekommen – umso mehr nimmt sie sich Zeit für ihre vorweihnachtliche Passion: Adventskalender basteln. Für den Opa, die Mama, den Partner, den Sohn und das Gottimeitli. Sprich: 120 «Gschenkli» überlegen, einkaufen und schön verpacken …
Karin Keller arbeitet seit neun Jahren bei Helvetia als Schadenexpertin – früher 100%, seit vier Jahren in einem 60%-Pensum, betreut sie Schadenfälle im ganzen Berner Oberland. Karin lebt mit ihrer Familie in Münsingen, im Kanton Bern.

Karin, wem willst du gerne Danke sagen? viva wird dieser Person in deinem Namen Schoggi überreichen.
Ich möchte gerne Ivo Matkovic Danke sagen. Leider verlässt er Helvetia nach 10 Jahren. Er war über all diese Jahre ein toller Arbeitskollege und Freund.