Mit Simi an der Bushaltestelle.
Auf den verschneiten Gipfeln der Welt ist das wohl grösste Sponsoring von Helvetia zuhause: Swiss-Ski. Cyril Grin, Leiter Sportsponsoring bei Helvetia und Daniel Brunner, Leiter Branding, erzählen im Interview von ihren Erlebnissen aus den 15 Jahren Zusammenarbeit und warum Freundschaften für den Erfolg so wichtig sind.
Interview Sarah Büchel Fotos zVg.
«Ich hatte schon immer einen guten Riecher.»
Vor gut einem Jahr, im Dezember 2020, hat Helvetia ihre Zusammenarbeit mit Swiss-Ski bis Ende Saison 2024/2025 verlängert. Daniel Brunner, Leiter Branding bei Helvetia, und Cyril Grin, Leiter Sportsponsoring, sehen in dieser Zusammenarbeit grosse Chancen für den Vertrieb. Der Skisport ist insofern attraktiv, als er grosse mediale Präsenz und die Begeisterung der Bevölkerung in der Schweiz und darüber hinaus geniesst. Das bedeutet: Die Marke Helvetia ist dort präsent, wo Freude und Swissness zuhause sind. Kundinnen und Kunden sollen Helvetia kennen und mit einem positiven Gefühl in Verbindung bringen, wenn eine Kundenberaterin oder ein Kundenberater anruft. Und das gelinge: «93 von 100 befragten Schweizerinnen und Schweizern kennen Helvetia», bestätigt Daniel.
Biathlon boomt
Damit das Swiss-Ski-Engagement nachhaltig bleibt, sponsort Helvetia Newcomer – auch in neuen Disziplinen. Seit dieser Saison ist Helvetia Hauptsponsorin der 21-jährigen Amy Baserga, der zweifachen Juniorenweltmeisterin im Biathlon. «Bis anhin hatten wir keine Biathlon-Athletinnen oder -Athleten in unserem Sponsoring-Portfolio. In Amy Baserga sehen wir den nächsten Star im Schweizer Skizirkus», sagt Daniel.
Einen guten Riecher haben
Dass Helvetia junge Talente fördert, ist keine Neuheit. Wenn eine Sportlerin oder ein Sportler mit einem grossen Namen einen Event absagt oder ausfällt, fällt auch die mediale Berichterstattung ins Wasser. In einem solchen Fall schwenkt das Scheinwerferlicht oftmals auf die Nachwuchstalente. Chance für den Athleten oder die Athletin, werbetechnisches «Backup» für Helvetia. Hinzu kommt, dass sich Newcomer und die erfahrenen Fahrerinnen und Fahrer gegenseitig zu Bestleistungen anspornen. Die Nachwuchstalente sehen zu Fahrern wie Dario Cologna oder Daniel Yule auf und versuchen, an deren Zeiten heranzukommen. Andersherum kommen diese ins Schwitzen, wenn ein Newcomer Druck macht und schnelle Zeiten hinlegt. Stars aufzubauen, sei etwas sehr Aufregendes – aber immer auch ein Glücksspiel. Denn man wisse nie, wie erfolgreich ein Fahrer oder eine Fahrerin sein werde. Und ob diese Person nicht frühzeitig die Karriere beende. Bei Dario Cologna hat sich das Pokern gelohnt. Ihn hatte Cyril gleich zu Beginn der Karriere ins Boot geholt und bis heute begleitet. «Ich hatte schon immer einen guten Riecher», lacht er.
«Ich habe für meinen Job gelebt.»
Viel Engagement und Finesse
Für Cyril ist dies die letzte Skisaison bei Helvetia, bevor er im Februar 2022 neue Wege geht. Von der Bildfläche verschwinden wird er nicht. Mit seiner eigenen Firma wird er weiterhin im Sportbusiness tätig sein: im Sportconsulting und -Management. Der Schlüssel zum Erfolg sei für ihn sein grosses Netzwerk gewesen. Er habe durch die persönlichen Kontakte enorm viel erfahren. Dieses Interesse und Engagement – oft auch abends und an Wochenenden – würden sehr geschätzt und hätten so manche Tür geöffnet. «Bei diesem Job ist Finesse gefragt. Rein fachliches Wissen reicht nicht aus. Nur dank Erfahrung weiss man beispielsweise, wo die beste Stelle ist, um eine Werbebande auf einer Weltcup-Piste zu platzieren.»
Eine grosse Familie
Cyrils Nachfolger sei fachlich top. Ihm wünscht er, dass er neuen Wind in die Sache bringen und neue Ideen umsetzen kann. Nach einem personellen Wechsel gebe es immer die Möglichkeit, gewisse Dinge neu zu gestalten. Und das sei auch richtig so.
Nach seinen 43 Jahren bei Helvetia und rund 15 Jahren als Leiter Sportsponsoring blickt Cyril auf eine Menge Erinnerungen zurück. Besonders im Gedächtnis bleibt ihm aber diejenige, als er zusammen mit Simon Ammann in einem Restaurant in Whistler, Kanada, sass, nachdem dieser seine zwei zweiten olympischen Goldmedaillen gewonnen hatte. Erkannt wurde Simon erst, als er verschmitzt seine Medaillen aus der Jacke zog und die Gäste damit verblüffte. Am späteren Abend, als sie beide im Regen an der Bushaltestelle standen, dachte sich Cyril: «Verrückt, morgen früh werden die Zeitungen in aller Welt über ihn berichten.» – «Ich habe für meinen Job gelebt. Ich war stolz, Helvetia zu vertreten, und habe Freundschaften geschlossen mit Menschen, die heute quasi zu meiner Familie gehören», erzählt er zum Abschluss. Mit Dario Cologna, der im November seinen Rücktritt bekannt gab, habe er abgemacht, dass sie die Karriere so beenden, wie sie begonnen hat – gemeinsam.

Cyril, wem willst du gerne Danke sagen? viva wird dieser Person in deinem Namen Schoggi überreichen.
Ich möchte der Firma Helvetia danken, da mir diese die Möglichkeit gab, so viel zu erleben und solch vielfältige Aufgaben wahrzunehmen. Ganz besonders möchte ich Dominik Moser, Projektleiter im Branding, danken, der mich seit Beginn unseres Sponsorings mit Swiss-Ski sehr unterstützt hat. Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.
Daniel, und wer soll in deinem Namen Schoggi erhalten?
Ich möchte Dominique Thommen ein herzliches Dankeschön übermitteln. Er organisiert im Facility Management ruhig, unaufgeregt, aber äusserst effizient alle Belange rund um die Bürosituationen. Und das mit grosser Professionalität seit Jahren. Top Job, lieber Dominique!