Identifikation, so stark wie ein Mammut.
Text Sarah Büchel Fotos Rita Vollenweider, Zürich
Harald Schreiber erzählt, dass Mitarbeitende den Boulder-Block in der Eingangshalle bei Mammut regelmässig benutzen.

Harald Schreiber erzählt, dass Mitarbeitende den Boulder-Block in der Eingangshalle bei Mammut regelmässig benutzen.
Identifikation, so stark wie ein Mammut.
Text Sarah Büchel Fotos Rita Vollenweider, Zürich
Komplett anders, aber im Kern gleich: Die Produkte von Mammut und Helvetia könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber sie verfolgen denselben Zweck – da zu sein, wenn es darauf ankommt, und bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Mammut tut dies seit 1862 mit höchstem Qualitätsanspruch.
Mitten in der Eingangshalle des Mammut-Hauptsitzes in Seon steht ein Boulder-Block, an dem sich Mitarbeitende in Pausen oder nach Feierabend sportlich betätigen können. Es ist offensichtlich: Wer hier arbeitet, liebt die Berge.
Ein Seil, so stark wie ein Mammut
Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahr 1862, im goldenen Zeitalter des Alpinismus, erzählt Harald Schreiber, Head of Corporate Communications bei Mammut. Damals wurde wenige Kilometer vom heutigen Hauptsitz entfernt, in Dintikon AG, eine Seilerei gegründet, die hauptsächlich Seile für die Landwirtschaft und Industrie herstellte. Ab den 1940er-Jahren produzierte das Unternehmen zunehmend und irgendwann ausschliesslich Seile fürs Bergsteigen. Der Name «Mammut» und das entsprechende Logo, die heute grosse Beliebtheit geniessen, kamen erst später hinzu. Mit dem Slogan «Ein Seil, so stark wie ein Mammut» und einem Mammut-Maskottchen warb man damals für die eigenen Produkte.
Die Kampagne war so erfolgreich, dass die Menschen in der Schweiz irgendwann nur noch von den «Mammut-Seilen» sprachen und man das Tier im Logo und im Namen der Firma verewigte.
Qualität vor Design
Das Mammut sowie das zugrundeliegende Qualitätsversprechen haben sich bis heute gehalten. Verändert hat sich vor allem die Produktpalette. Die Seile gehören zwar nach wie vor zu den Kernprodukten der Marke, heute bietet Mammut aber von Karabinern über Bekleidung bis hin zum Lawinensuchgerät «Barryvox» alles an, was das Bergsteigerherz begehrt. An allererster Stelle steht bei jedem Produkt die Sicherheit. «Wir legen natürlich grossen Wert darauf, das optische Design unserer Produkte – vor allem der Kleidung – so ästhetisch wie möglich zu gestalten. Auf keinen Fall darf dies aber auf Kosten der Bergtauglichkeit geschehen. Qualität hat immer Vorrang », erklärt Harald Schreiber. Kundinnen und Kunden sollen sich auf ihr Produkt verlassen können – sei es auf dem Weg zum Tram im strömenden Regen, sei es beim Besteigen der Eigernordwand.

Heutzutage sind Kletterseile hochkomplex aufgebaut, damit sie den extremen Kräften beim Bergsteigen standhalten können.
Das Produkt als Lebensversicherung
Am Seil eines Kletterers hängt wortwörtlich sein Leben. Aber auch eine undichte Jacke kann im Hochgebirge verheerende Folgen haben. Damit auf die Qualität in jeder Situation Verlass ist, durchläuft jedes Mammut-Produkt verschiedene Belastungstests, bevor es an den Markt darf. Besonders streng sind die Auflagen bei der Sicherheitsausrüstung. Mit Seilen oder Karabinern zum Beispiel wird eine Vielzahl an normierten Belastungstests durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie den wirkenden Kräften bei einem Klettersturz standhalten.
Begeisterung und Verlässlichkeit als Schlüssel zum Erfolg
Eine Schlüsselrolle für den Erfolg der Marke Mammut spielen die Mitarbeitenden. Viele von ihnen sind selbst Berggänger oder Sportlerinnen und wissen deshalb aus erster Hand, worauf es ankommt.Das sei nicht zuletzt auch bei der Produktentwicklung ein grosser Vorteil, meint Harald Schreiber. Aber nicht nur das: «Unsere rund 800 Mitarbeitenden tragen die Mammut-Werte und -Produkte in die Welt hinaus.
Ihre echte Begeisterung ist die beste Werbung, die wir uns wünschen können.» Mammut sponsort ausserdem Athletinnen und Athleten aus verschiedensten Bergsportarten. Sie sind es, die die Produkte unter Extrembedingungen testen. «Wenn die Besten der Welt sich auf unsere Produkte verlassen, wirkt sich das natürlich positiv auf die Glaubwürdigkeit unserer Marke aus. Denn wären die Produkte schlecht, würde diese auch kein Profi nutzen wollen», erläutert Harald Schreiber zum Schluss.
Wenn Helvetia ein Tier wäre, welches wäre sie und wieso?
Eine Schildkröte. Gut geschützt, freundlich und gefühlt schon immer da.

Früher und heute: Mit der Zeit haben sich auch die Funktion und das Aussehen des Bergsteigequipments verändert.


Kurioses zur Identität
Verlorene Identität
Menschen mit dem Fregoli-Syndrom (auch Fregoli-Illusion) sind wahnhaft davon überzeugt, dass sich Leute aus ihrem Umfeld optisch verändert haben und als andere Personen auftreten. Das Syndrom tritt meist im Rahmen schizophrener Erkrankungen auf. Der Name des Syndroms geht auf den italienischen Verwandlungskünstler und Schauspieler Leopoldo Fregoli zurück.