Identität geht unter die Haut.
Text Nada Milinovic Fotos zVg.
Einem Tagebucheintrag aus dem Jahr 1769 ist es zu verdanken, dass heutzutage die Muster, Schriftzüge und abstrakten Kreationen, die mittlerweile Menschen weltweit begeistern, als Tattoos bekannt sind. Der britische Seefahrer James Cook schrieb während einer seiner zahllosen Expeditionen durch die paradiesischen Gewässer des Südpazifiks über tahitianische Frauen und Männer, die ihre Körper mit «Tatau» verzierten. Diese Bezeichnung für Körperkunst bedeutet so viel wie «schlagen» oder «treffen», und hat sich zuerst im Englischen und schliesslich in weiteren Sprachen leicht abgewandelt durchgesetzt. Ob es sich nun um das im Maori-Stil gestochene Motiv auf der Schläfe von Mike Tyson handelt, oder ob die Rede von Michael Scofields tätowiertem Oberkörper in «Prison Break» ist, eines ist sicher: Tattoos verleihen den Individuen, die sie unter der Haut tragen, immer einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert. Diese künstlerischen Arbeiten sind ein Mittel, um die eigene Identität mit all ihren Facetten von innen nach aussen zu tragen. Aus diesem Grund widmet sich dieser Beitrag den identitätsstiftenden Kunstwerken unserer Kolleginnen und Kollegen bei Helvetia. Was sie für die Träger:innen wohl bedeuten?

«Die Kombination aus Herz und Gehirn symbolisiert für mich, dass Herz und Verstand immer im Einklang sein sollten und man immer auf beides vertrauen soll.»



«Der Gecko (Moko) kann für den Menschen einen Kontakt mit den Göttern herstellen und bringt Glück, weswegen es für die Maori und mich ein Talisman ist.»


«Ich gehe meinen Weg mit meiner Familie Richtung Glück, Gesundheit und Frieden.»

«Rosen sind ist das blühende Leben.»



«Meine zu früh verstorbene Freundin hat diesen Satz immer am Ende ihrer Glücksbriefe an mich geschrieben. Es ist ihre Handschrift und es war das Lebensmotto einer tollen Frau, die so immer bei mir sein wird.»


«Durch das Tattoo konnte ich meine Persönlichkeit entfalten und meinen Lebenswandel festhalten. Die Lotusblüte ist ein Symbol für Schönheit und Wiedergeburt. Wenn ich an einer Person vorbeigehe, ist mein Tattoo das Letzte, was sie von mir sieht.»

«Dieses Lotus-Tattoo erinnert mich an alle Schritte, die ich unternommen habe, um die Person zu werden, die ich heute bin. Es ist mein Anker, um eine bessere Version von mir selbst zu sein.»


«Dieses Tattoo symbolisiert meine Passion fürs Tanzen verknüpft mit Ausgeglichenheit und Balance sowie gegenseitiges Vertrauen in der Partnerschaft.»


«Paris ist meine Herzensstadt und die Stadt der Liebe trage ich so immer bei mir – im Herzen und unter der Haut.»

«Die Zeichen dieses Unalome, welches die gesamte Wirbelsäule entlang geht, symbolisieren alles, was mir in meinem Leben wichtig ist.»


«Mein Fusstattoo zeigt die Namen meiner beiden Kinder. Mein Sohn hat die Namen, als er sieben Jahre alt war, auf ein Stück Papier geschrieben und der Tätowierer hat es nachgestochen.»
«Der Rabe ist mein Totem und symbolisiert meine Wiedergeburt. Der Berg steht für meine Herkunft, auf die ich stolz bin. Vielleicht erkennen die Freiburger ihn wieder!»


Kurioses zur Identität
Otherkin
Als «Otherkin» bezeichnen sich Personen in Online-Communities oder Subkulturen, die sich teilweise oder vollständig als nichtmenschlich sehen, sondern die Identität oder Wesenszüge von mythologischen oder fantastischen Gestalten haben. So fühlen sie sich zum Beispiel als Elfen, Werwölfe oder Drachen.