Eine glänzende Zukunft? Seguro!

Die Aufgabe von CEO Juan Estallo ist es, die Zukunft des neuen Ländersegments Spanien zu gestalten. Er berichtet viva von seinen Plänen und davon, was die Mitarbeitenden erwarten dürfen.

Text Sarah Büchel

Fotos Kostas Maros

Juan, du bist seit rund 4 Monaten bei Helvetia. Was ist dein erster Eindruck?

Ich sehe, dass Helvetia ein Unternehmen mit solidem Fundament ist, das bisher sehr gute Leistungen erbracht hat. Diesen Eindruck habe ich immer mehr gewonnen. Ich habe festgestellt, dass viele talentierte Mitarbeitende sich für den Erfolg stark machen – in Spanien und auch in der ganzen Gruppe.

Erzählst du uns eine Anekdote?

Ich verirre mich oft in dem Büro-Labyrinth, auch wenn die Räume alle unterschiedlich aussehen. In diesen Situationen erlebe ich immer viel Hilfsbereitschaft. Das hätte ich nicht erwartet. Ich komme aus Südeuropa und hatte das Bild, dass die Menschen in Mitteleuropa distanzierter sind. Die Realität hat mich eines Besseren belehrt.

Und was kannst du uns zur Strategie sagen?

Wir haben sie gemeinsam aufgebaut, gestützt auf die Stärken von Helvetia Seguros und Caser und mit dem Ziel, einen Beitrag zum Wachstum und zu einer verbesserten Gewinnmarge der Gruppe zu leisten. Sie soll die Kundschaft vor allem über ihre leistungsfähigen und bewährten Vertriebsnetze und durch die Kombination von Produkten und Dienstleistungen in ihrem Angebot ein Leben lang begleiten. Der Fokus liegt dabei auf dem Segment der über 50-Jährigen. Wie auch an den übrigen Märkten werden wir uns auf technische Spitzenleistungen und auf die Effizienz konzentrieren.

Zweifellos bietet uns dies die Chance, mit vereinten Kräften langfristig ein profitables Wachstum zu erzielen und so ein stärkeres und solideres Unternehmen aufzubauen.

Wo soll Spanien 2035 stehen?

Die Zusammenarbeit wird der Schlüssel zur Effizienz sein. Deshalb ist geplant, zunächst die Zusammenarbeit zwischen den beiden Gesellschaften zu intensivieren und im Laufe des Jahres die Angleichung ihrer Strukturen zu intensivieren. Ziel ist die Integration von Helvetia Seguros und Caser in eine einzige Organisation.

«Die Zusammenarbeit wird der Schlüssel zur Effizienz sein.»

Wie trägt Spanien deiner Meinung nach zur Weiterentwicklung von Helvetia als internationalem Konzern bei?

Indem wir unser Wissen teilen, wie man auf diesem gesättigten, anspruchsvollen Markt vorgeht. Für andere Markteinheiten könnte es interessant sein, welche Trends und Dynamiken der spanische Markt aufweist und was wir daraus machen.

Die Kundenorientierung ist eine wichtige Säule der neuen Strategie. Wie planst du, diese zu verbessern?

Die Kundennähe ist in Spanien gut. Zudem verfügen wir dank der Konstellation von Helvetia und Caser über einen guten Mix aus Serviceleistungen und Produkten. Damit können wir schon jetzt die meisten Kundenbedürfnisse befriedigen. Wir haben die nötige Kundennähe und die Lösungen. Jetzt geht es darum, die Bedürfnisse der Kundschaft zu analysieren und sie dank der Kundennähe noch besser abzudecken.

Spanien ist der zweitgrösste Markt von Helvetia; das Ländersegment ist jetzt auch in der Konzernleitung präsent. Was ändert sich dadurch?

Das Ländersegment Spanien profitiert sicherlich davon. Alle Vorgänge werden transparenter. Doch auch die Gruppe wird daraus Vorteile ziehen. Denn dass Spanien in der Konzernleitung präsent ist, bedeutet, dass wir näher bei den Kundinnen und Kunden sind und die Chancen und Herausforderungen vor Ort besser verstehen.

War dieser Schritt überfällig?

Das bisherige Modell hat uns hierher geführt. In der heutigen Situation positionieren wir uns stärker international. Nein, ich denke, es war genau der richtige Zeitpunkt.

Welche Eigenschaften der spanischen Kultur würdest du betonen, die der Gruppe Mehrwert bringen könnten?

Erstens sind Menschen aus Spanien bei allem immer mit Leidenschaft dabei. Das spürt man. Und das passt gut, denn Leidenschaft ist ja einer unserer Werte. Zweitens denke ich, dass Spanier:innen oft klar erkennen, was nicht gut läuft. Das ist nicht immer angenehm, aber es trägt dazu bei, dass man klares Feedback erhält und Prioritäten setzen kann. Ausserdem sind Spanier:innen belastbar. Auch wenn viel ansteht, schaffen sie es, die Leidenschaftlichkeit zu bewahren.

Welche Qualitäten könnte Spanien von anderen Markteinheiten übernehmen?

Konsistenz und Governance sind in der spanischen Markteinheit nicht so stark ausgeprägt. In diesen Bereichen können wir von anderen Markteinheiten lernen. Das ist ja das Schöne daran, in einem internationalen Unternehmen zu arbeiten.

Wie wirst du deine Arbeit organisieren, um beiden Unternehmen gerecht zu werden?

Im Moment verbringe ich viel Zeit in den verschiedenen Büros, um die Menschen und die Geschäftstätigkeit kennenzulernen. Ich habe kein eigenes Büro, und das soll auch so bleiben.

Was können die Mitarbeitenden in den nächsten Jahren von dir erwarten?

Zunächst einmal können sie Nähe erwarten. Ich möchte das Team kennenlernen, aber auch, dass die Mitarbeitenden mich kennenlernen. Sodann setze ich klare Prioritäten. Und ich fordere alle Mitarbeitenden heraus. Dasselbe erwarte ich von ihnen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir alle Perspektiven einbeziehen. Allein schaffe ich das nicht.

Wie trägst du persönlich zur Umsetzung der Strategie bei?

Es geht mir darum, unsere Mitarbeitenden zu unterstützen. Ich verfüge nicht über all das Wissen und das technische Know-how, das im Unternehmen vorhanden ist. Daher sehe ich mich als Unterstützer all jener Mitarbeitenden, die über das Wissen verfügen.

In der Stadt

Ein Wettstreit der unverkrampfteren Art sind die Welt- und Europa-Meisterschaften der Fahrradkuriere. Natürlich gewinnt im Hauptrennen, wer am schnellsten seinen Weg durch den urbanen Dschungel findet, denn das ist ja auch der Sinn des Kurierdaseins. Aber es gibt auch verspieltere Disziplinen, etwa «Trackstand»: wer kann am längsten an Ort und Stelle auf seinem Rad balancieren?

Foto David Fürst, Bern

viva. #TeamHelvetia.