Bodenlose Freiheit.
Conrad Stahl hat den Himmel zu seinem Spielplatz gemacht. Seit sieben Jahren erkundet er die Lüfte, getrieben von der Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen.
Text Sarah Büchel Fotos zVg.
Über 280 Flüge mit dem Gleitschirm in sieben Jahren hat Conrad Stahl, Risiko-Manager bei Helvetia, bereits absolviert. Wer gut im Kopfrechnen ist, hat bereits erkannt: das sind im Durchschnitt 40 Flüge pro Jahr. Ganz schön beeindruckend.
Über Berge und Meer
Das Gleitschirmfliegen ist für Conrad mehr als nur ein Soloabenteuer. «Meine Freundin teilt diese Leidenschaft mit mir, und so verbringen wir jede Menge Zeit gemeinsam in der Luft», sagt er. So seien Ferien immer mit Fliegen verbunden. Besonders gut gefallen hat ihm ein frühmorgendlicher Flug über den Klippen von La Réunion. Dieser Flug ist deshalb besonders, weil der Start sehr flach ist und die Klippen danach steil abfallen. «Man gleitet über Urwälder und Vulkanlandschaften hinweg und landet schliesslich direkt am Strand. Mit etwas Glück sieht man aus der Luft sogar Rochen und Schildkröten», schwärmt Conrad.
Welchen Traum willst du dir noch erfüllen?
Eine «Hike & Fly»Ausrüstung wäre toll. Diese leichte Version einer Gleitschirmausrüstung würde mir die Kombination aus Wandern und Gleitschirmfliegen ermöglichen. Aktuell ist das mit der schwereren Ausrüstung eher schwierig.

Sicherheit über allem
Für Conrad ist das Schönste am Fliegen die Einfachheit und Freiheit, die es ihm bietet. «Es gibt keine einfachere Art zu fliegen. Man muss nur den Rucksack packen, zu einem Berg fahren und losfliegen – ganz ohne Bürokratie», meint er. Trotz der Leichtigkeit des Sports ist Conrad sich der Risiken bewusst. Von der Überprüfung des Wetters, bis zur Auswahl geeigneter Start- und Landeplätze – Sicherheit hat immer oberste Priorität. «Ich fliege nur, wenn ich mich zu 100 % sicher fühle», erklärt er. In diesem Zusammenhang zitiert er ein Sprichwort aus Gleitschirmkreisen: «Lieber ist man am Boden und wünscht sich, man wäre in der Luft, als dass man in der Luft ist und sich wünscht, man wäre am Boden.»
Naturliebhaber durch und durch
In der Schweiz startet Conrad meistens von der Ebenalp. Auch wenn er sich vor Ort aus Sicherheitsgründen gegen den Start entscheidet, sei es trotzdem immer lohnend: «Ich liebe es, in der Natur und besonders in den Bergen zu sein. Auch wenn ich nicht starten kann, sind die frische Luft und die Aussicht die Reise wert. Dann schaue ich bei einem kühlen Getränk den Dolen beim Fliegen zu.» Conrad träumt bereits von neuen Abenteuern. Er würde gerne einmal nach Kolumbien reisen und dort die Lüfte und die Kultur des Landes erkunden. Klar ist: Gleitschirmfliegen ist für ihn nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Es ist das Gefühl der Freiheit, das ihn immer wieder in die Lüfte treibt, und die Gewissheit, dass die Belohnung jeden Moment der Vorbereitung und Achtsamkeit wert ist.
Gewusst?
Das Gesetz verlangt, dass Pilotinnen und Piloten von Gleitschirmen und ähnlichen Fluggeräten obligatorisch haftpflichtversichert sind. Seit 2022 sind über 90 % der rund 20’000 Mitglieder des Schweizerischen Hängegleiter-Verbands in einem Kollektivvertrag bei Helvetia versichert.