
Wenn die Ferien ins Wasser fallen.
Text Alexandra Muheim
Fotos Remo Stalder
Schaden-Team Travel der ERV v.o.l.n.u.r.: Pierre Torre, Nicolas Brüngger, Laetitia Wild, Jasmin Gasser, Deborah Suter, Giuliana Bosshard, Céline Pfulb, Nadja Kumar.
Die Ferien sind für viele die schönste Zeit im Jahr. Wenn vor oder während dem Urlaub etwas schiefgeht, ist das Schaden-Center der Europäischen Reiseversicherung (ERV) für die Versicherungsnehmenden da.
Die langersehnten Ferien stehen vor der Tür. Die Koffer sind gepackt, die Flüge gebucht und die Vorfreude ist gross. Doch was, wenn man krank wird, der Zug ausfällt oder an der Reisedestination ein Waldbrand ausbricht? Dann kommt das Schaden-Team der ERV ins Spiel.
Fälle für das Schaden-Team Travel
«Die häufigsten Fälle, die wir im Bereich Reisen betreuen, sind Annullierungs- und SOS-Reisezwischenfälle. SOS nennen wir Zwischenfälle, die während der Reise passieren – Krankheit, Unfall, Todesfall von Daheimgebliebenen und ähnliches», sagt Jasmin Gasser, Leiterin des Schaden-Teams Travel. Die meisten Menschen denken bei Schäden, die durch gebuchte Reisen anfallen an Annullierungsfälle. Diese sind aber nicht die folgenreichsten. Bei Annullierungen verliert man immer Geld, das man schon ausgegeben hat – man stürzt nie in Schulden. Bei Reisezwischenfällen kann das anders sein. Ein Beispiel dafür sind ärztlich betreute Rückführungen in die Schweiz, die nach oder vor notfallmässigen Behandlungen nötig sind und von der Schweizer Grundversicherung nicht getragen werden. Auch kostspielig sind Behandlungen vor Ort in den USA, in Japan oder in Australien, welche die maximale Kostenbeteiligung der Schweizer Krankenversicherer oft massiv übersteigen.
Bei Behandlungen im Ausland wird von der Grundversicherung der Schweizer Krankenkasse nur der doppelte kantonale Tarif übernommen, was in den genannten Ländern nicht ausreicht. «Die Differenz müssen die Betroffenen selbst tragen, sofern sie keinen Versicherungsschutz haben, der diese Zwischenfälle deckt. Das kann Kosten im fünfstelligen Bereich bedeuten», erklärt Jasmin.
«Kostspielig sind Behandlungen vor Ort in den USA, in Japan oder in Australien.»
Oft haben Personen hier eine Deckungslücke, weil die Reiseversicherung fälschlicherweise nur mit der Annullierungskostenversicherung gleichgestellt wird und die Reisezwischenfälle ausgeklammert werden. Doch genau diese Fälle machen den Löwenanteil bei den Auszahlungen der ERV aus. «Der teuerste Schaden, den ich je ausgezahlt habe, kostete CHF 250’000.–. Dabei handelte es sich um eine Repatriierung aus Neuseeland in die Schweiz mit einem Ambulanzjet», erzählt Jasmin weiter.
Langjähriges Team – an Herausforderungen gewachsen
«Ein grosser Vorteil bei uns im Team ist die langjährige Zusammenarbeit. Die meisten von uns sind schon mehrere Jahre dabei – ich werde dieses Jahr mein 20-jähriges Jubiläum feiern», sagt Laetitia Wild. «Wir kennen deshalb die verschiedenen Allgemeinen Versicherungsbedingungen – bei der ERV arbeiten wir mit mehreren Dutzend am Tag – sehr gut und können Fälle schnell und effizient bearbeiten. Zurzeit erledigen wir die meisten Fälle innerhalb von 24 Stunden inklusive Information an die versicherte Person, ob die Kosten übernommen werden oder nicht», erzählt sie weiter.
Alle Mitarbeitenden erhalten am Tag zwischen 25 und 30 Fälle. Je nach Komplexität und Schaden-Bereich nehmen diese unterschiedlich viel Zeit in Anspruch. «Gerade zu COVID-19-Zeiten hat sich unser Team noch besser eingespielt. Die Anruf- und E-Mail-Menge damals war immens und trotzdem haben wir es geschafft. Seither können wir mit der steigenden Schaden-Anzahl gut umgehen und lassen uns nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Es hat uns merklich zusammengeschweisst», sagt Laetitia.
Wenn Ferien zum Berufsinhalt werden
«Was uns verbindet und was eine Voraussetzung für die Arbeit bei uns ist, ist ein gewisses Vorwissen über die Reisedestinationen und ihre kulturellen, meteorologischen und politischen Gegebenheiten sowie das Interesse an aktuellen Geschehnissen auf der Welt. Unschön ist, wenn man erst durch eine Kundin oder einen Kunden von einem Erdbeben in Südostasien erfährt», sagt Laetitia. Auch die Freude daran, jeden Tag Neues zu lernen und die Bereitschaft, sich intensiv mit spezifischen Fällen und ihren Umständen zu beschäftigen, brauche es.
Allzu ängstlich sollte man nicht sein. «Ich glaube, alle bei uns im Team können nicht mehr ganz so blauäugig verreisen wie vor der Anstellung bei der ERV», meint Jasmin, und Laetitia stimmt nickend zu. «Jeder Koffer, der unbeaufsichtigt am Flughafen steht, fällt mir ins Auge und ich frage mich: Ist dieser Koffer versichert?», ergänzt sie.
Eine Reise in ein Land, mit dem sie sich vorher nicht auseinandergesetzt hat, kommt für Jasmin nicht mehr in Frage. Man müsse die Destination kennen und sich auf die Bedingungen vor Ort einstellen – das sei das Wichtigste, wenn man einen schönen Urlaub verbringen wolle.
Welchen Traum wollt ihr euch noch erfüllen?
Jasmin: Ich lebe meinen Traum schon – so kann es weitergehen.
Laetitia: Einmal sechs Monate verreisen.


Geräusche im Traum
Geräusche können das Gehirn stimulieren und bestimmte Trauminhalte erzeugen. Wenn zum Beispiel während des Schlafs leise Musik gehört wird, können die Klänge dazu führen, dass im Traum Szenen auftauchen, die mit Musik oder Konzerten zusammenhängen.