Mein «Glaibasel».
Ich heisse Marco Natoli und bin Head of Public Affairs bei Helvetia. Das Kleinbasel – im Basler Dialekt «Glaibasel» – ist der rechtsrheinische Teil der Stadt Basel. Schon seit jeher als Stadtteil der «einfachen Leute» bekannt, wurde es früher abwertend als das mindere Basel bezeichnet. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich aus dem ursprünglichen Arbeiterquartier ein pulsierender Stadtteil mit hoher Lebensqualität. Seit meiner Kindheit lebe und wohne ich hier, weswegen ich euch meine liebsten Orte und Aktivitäten vorstellen möchte.
Text Marco Natoli Fotos Basel Tourismus, Kenneth Nars

Kulinarik.
Das multikulturell geprägte Kleinbasel ist ein Brennpunkt für kulinarische Feinschmecker, die traditionelle Küche genauso schätzen wie Spezialitäten aus aller Welt. Für mich sticht die Rheingasse heraus. Diese Gasse zwischen der Mittleren Brücke und dem Wettsteinplatz ist ein eigener, lebendiger Kosmos. Bars, Restaurants und Hotels reihen sich aneinander und machen die Rheingasse zu einer pulsierenden Ader im Kleinbasel. Weltweite Berühmtheit erlangte die Rheingasse auch, weil der Schriftsteller Herman Hesse im dort angesiedelten Hotel Krafft seinen berühmten Roman «Der Steppenwolf» verfasste.
Kultur.
Jeweils am Freitag vor den Sommerferien findet im Kleinbasel das Summerblues Basel – besser bekannt als «Glaibasler Bluesfescht » – statt. Es ist das grösste Bluesfestival der Schweiz. Dabei verwandelt sich der Kleinbasler Stadtteil zwischen Claraplatz und Wettsteinplatz in einen riesigen Bluesclub, in dem Bands und Solisten musizieren und ihre Interpretation des Blues präsentieren.
Welchen Traum willst du dir noch erfüllen?
Seit der Lektüre des Buches «Patagonia Express» von Luis Sepúlveda ist es mein grosser Wunsch, den Nationalpark Torres del Paine im Süden Chiles zu besuchen, der zur Grosslandschaft Patagoniens gehört.

Rheinschwimmen.
Man muss nicht unbedingt «Aareböötle», um sich an einem heissen Sommertag eine Abkühlung zu gönnen. Das «Rhyschwimme» ist im Sommer der Volkssport Nummer eins und gehört in Basel zum immateriellen Kulturgut. Am besten schwimmt es sich mit einem sogenannten Wickelfisch (ein in verschiedenen Farben erhältlicher, wasserdichter Schwimmsack, in dem Kleidung und Wertsachen trocken bleiben) ab dem Museum Tinguely. Wer sich allein nicht traut, kann gerne am offiziellen Rheinschwimmen teilnehmen, welches in der Regel am ersten Dienstag nach den Sommerferien stattfindet. Jedes Jahr zieht diese Grossveranstaltung zwischen 4’000 und 5’000 Personen aus der Nordwestschweiz und dem benachbarten Lörrach oder Elsass an und verwandelt den Rhein in ein Meer von bunten Wickelfischen.
Tradition.
Basel ist eine Zunftstadt. Auch wenn die Zünfte ein Relikt aus vergangenen Zeiten sind und sie ihre einstige Bedeutung längst eingebüsst haben, spielen sie heutzutage für das gesellige Leben in der Stadt eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zum Grossbasel regierten im Kleinbasel drei Ehrengesellschaften. Jedes Jahr im Januar findet im Kleinbasel der Vogel-Gryff-Tag statt. Der Vogel Gryff ist der höchste Feiertag im Kleinbasel und beginnt traditionellerweise mit der Flossfahrt des Wilden Mannes auf dem Rhein. Der «Wild Maa», der «Vogel Gryff» und der «Leu», die Ehrenzeichen der drei Kleinbasler Ehrengesellschaften, ziehen von Tambouren begleitet durch die Stadt und führen ihre Tänze auf. Ganz wichtig: Der Vogel-Gryff-Tag hat nichts mit der Fasnacht zu tun!

Wie träumt man in welchem Alter?
Kinderträume neigen dazu, von ihrer unmittelbaren Umgebung und ihren Erfahrungen geprägt zu sein, wobei Fantasie und Abenteuer häufig vorkommen. Bei Erwachsenen sind Träume oft komplexer und es geht um Aspekte des täglichen Lebens, Beziehungen, Stress oder unbewusste Konflikte. Bei älteren Menschen sind Träume oft retrospektiv, beinhalten also vergangene Ereignisse.